Jockel W.
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Familiär geführtes, nicht ganz billiges Fitnessstudio für Rehasportler*innen und Mitglieder ab der Altersklasse von etwa 50 Jahren, die wegen sportlicher Betätigung und ohne Druck von Schönheitsidealen und in netter Atmosphäre trainieren wollen. Trainer*innen nett und teilweise auf dem Court um Hilfestellung zu geben. Besitzer bei Aufnahmegesprächen präsent und im Anschluss eher distanziert und persönlich desinteressiert bis unnahbar, Was wirklich beeinträchtigt ist die „billiger Jakob“ Mentalität, die in Form von Videos, Aushängen und aktuellen Angeboten vorherrscht. Werbung mit Ängsten, hierbei sind vor allem die Prognosen eines „frühen Todes“ durch zu wenig Muskeln und die „Unverantwortlichkeit von Eltern“ erwähnt, ihre Kinder nicht in die Laufschule schicken und somit unterstellt wird, schlechte Eltern zu sein. Auch wäre es interessant zu wissen, wie das Personal reagiert, wenn bei einem Muskel-/Krafttest, bei dem angeblich Aussagen zur Lebenserwartung gemacht werden, nicht die positiven Ergebnisse erzielt werden. Wenn Menschen mit nicht validen Aussagen zur Endlichkeit ihrer Existenz konfrontiert werden und dann alleingelassen werden, wäre das absolut unprofessionell und fahrlässig. Auf der anderen Seite entbehren Videos in Dauerschleife von Achtzigjährigen , die Dank Präparat X mit ihren Partnern Bergtouren unternehmen und ohne diese, im Studio erhältlichen Mittel im Krankenhausbett dahinvegetieren, nicht einer gewissen Komik. Man möchte laut schreien, „…für wie doof haltet Ihr uns!“ Der Höhepunkt ist aber die Werbung für das „gesündeste“ Lebensmittel der Welt, ein hochindustriell erzeugtes Produkt aus dem Lifestyle-Abnehmproduktkosmos, dass für etliche hunderte Euro Abnehmerfolge verspricht. Das Studio steht also am Scheidepunkt, billiger Jakob oder kleines exklusives Studio für gut situiert Silver Ager zu sein. Beides geht nicht, es ist nur die Frage ob das Mindset der Besitzer dies realisiert.